„MUSIK IST EINE HEILIGE KUNST, ZU VERSAMMELN ALLE ARTEN VON MUT.“
Diese Worte Hugo von Hofmannsthals und die unbeschreibliche Oper aus der sie stammen, sollten mein Leben bis heute kolossal beeinflussen. 1964 kam ich in Graz zur Welt und wuchs in einer sehr musikalischen und Musik liebenden Familie auf. Als sechsjähriger Knabe durfte ich zum ersten Mal in die Oper gehen – Charles Gounods Faust – und war sofort von einem Virus befallen, das mich bis heute nicht mehr los ließ.
Einen großen Teil meiner Kindheit und Jugend verbrachte ich in der Grazer Oper, in den Proben, am Stehplatz oder in der Loge des Intendanten Carl Nemeth, der mein Patenonkel war.
Ich landete aber (noch) nicht bei der Oper, sondern wurde Schauspieler. Meine berufliche Reise führte mich sehr erfolgreich vom Wiener Burgtheater über so wichtige Häuser, wie das Residenztheater in München, die Schauspielhäuser in Zürich, Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt, danach wieder zurück nach Wien ans Theater in der Josefstadt. Eines aber verlor ich auf dieser Reise nie, nämlich meine unbändigbare Liebe zur Oper. So fokussierte ich meine Karriere immer mehr von Schauspiel, Film und Fernsehen in Richtung Musiktheater und Sprache mit Musik. Wegbereiter auf dieser Reise war mein unvergessener, leider viel zu früh verstorbener Freund Marcello Viotti, der mich 2003 einlud, mit ihm in Venedig meinen ersten Haushofmeister zu spielen. Weitere Haushofmeister, Bassas und diverse Melodramen sollten folgen. Ich wurde dabei von einer Opern- und Konzertagentur vertreten, die sehr bald auf mein großes Wissen über Stimmen und Musik im Allgemeinen aufmerksam wurde und mir die Mitarbeit als Artist Manager anbot. Plötzlich wurde meine Liebe zur Oper, zum Beruf.
Zwei Lehrjahre in der Agentur und die Tatsache, dass viele Assistenten, Hospitanten und Anfänger von damals heute wichtige Operndirektoren, Intendanten oder weltberühmte Sängerinnen und Sänger sind, mit denen ich in all den Jahren freundschaftlich verbunden blieb, gaben mir den oben zitierten Mut, 2012 Tscherne Artists zu gründen.
So begab ich mich auf eine weitere Reise in meinem Leben, eine aufregende, spannende, herausfordernde und wunderbare, eine Reise, auf der mich zu begleiten ich Sie von Herzen einlade!
Ihr Franz Tscherne
November 2013